Ausbildungsberufe

Justizfachwirt/in

Deine Ausbildung als Justizfachwirt/in

Damit im Gerichtssaal der entscheidende Hinweis nicht untergeht, sind Aufmerksamkeit und eine gute Auffassungsgabe gefragt. Und weil es dort auch mal heiß hergehen kann, brauchen Richter und Staatsanwälte deine Unterstützung. Als Justizfachwirt bist du der Experte, der die Verhandlung und das „Drumherum“ im Griff hat.

Was mache ich als Justizfachwirt?

Die Bezeichnungen für diesen Ausbildungsberuf variieren je nach Bundesland. Die Ausbildung wird teilweise auch unter „Beamter im allgemeinen Justizdienst“ oder „Beamter im mittleren Justizdienst“ geführt und ist dir vielleicht unter diesen Bezeichnungen bekannt.

Als Justizfachwirt liegen alle Abläufe, die im Gericht stattfinden oder damit verbunden sind, in deiner Verantwortung. Du behältst in jeder Situation den Überblick und kümmerst dich um die Vor- und Nachbereitung. Außerdem nimmst du an Verhandlungen teil, um diese zu protokollieren. Da in Deutschland Ton- und Filmaufnahmen in Verhandlungen verboten sind, musst du alles genauestens festhalten. Dafür sind dein umfangreiches Wissen, Konzentration und flinke Finger gefragt – mindestens 180 Anschläge pro Minute musst du im Zehnfingersystem beherrschen.

Neben der Arbeit im Gerichtssaal bist du auch für die Pflege und das Anlegen der Akten verantwortlich, die nach der Verhandlung zusammengestellt und schließlich archiviert werden. Darüber hinaus berechnest du die Kosten, die für eine Verhandlung oder als Entschädigung anfallen. Du ziehst die entsprechenden Gelder ein und bearbeitest und formulierst Dokumente und Anträge. Dein Arbeitsalltag besteht also aus einem spannenden Mix aus Gerichts-, Büro- und Archivarbeit.

Was sollte ich mitbringen?

Wenn du als Justizfachwirt arbeiten willst, solltest du einige Fähigkeiten mitbringen: Ein organisiertes und konzentriertes Wesen ist unerlässlich, um die Arbeiten mit Sorgfalt auszuführen. Du musst vor Gericht alles im Blick haben und darfst nichts verpassen. Jedes Detail kann wichtig sein – deshalb darf hier kein Wort untergehen. Um Rechtssuchende angemessen aufzuklären, brauchst du teilweise viel Geduld. Du musst außerdem unvoreingenommen in die Verhandlung gehen und flexibel sein. Es kann außerdem nicht schaden, wenn du bereits das Zehnfingersystem beherrschst – das schnelle Tippen lernst du sonst aber auch in der Ausbildung.

Was lerne ich während meiner Ausbildung?

In der theoretischen Ausbildung zum Justizfachwirt lernst du alles rund um das Thema Recht. In den Ausbildungszentren der Justiz erfährst du, wie man in Insolvenzverfahren agiert. Du lernst, wie man die entsprechenden Akten pflegt und Listen der Gläubiger erstellt.

Wie geht man in einem Zwangsvollstreckungsverfahren vor? Was sind die richtigen Schritte im Umgang mit Schuldnern? Diese und viele weitere Fragen zum Thema Vollstreckung werden dir beantwortet. Du erstellst Kostenrechnungen für Gerichtsverfahren und Aufwandsentschädigungen und dokumentierst die entsprechenden Abläufe.

Im praktischen Teil der Ausbildung bist du im Gericht und nimmst an Verhandlungen teil. Als stiller Beobachter schaust du zunächst dabei zu, wie die Protokolle und Akten erstellt werden. Außerdem nimmst du an Beratungsgesprächen teil und assistierst zunächst – doch schon bald wirst du diese Aufgaben selbständig erledigen können.

Wo kann ich meinen Traumjob lernen?

Der Job des Justizfachwirtes ist spannend und abwechslungsreich, weil du auf aktuelle Entwicklungen reagierst und jeden Tag etwas Neues erlebst. Während des fachpraktischen Teils der Ausbildung durchläufst du verschiedene Amts- und Landgerichte sowie die Staatsanwaltschaft. Du kannst dich dafür beim jeweiligen Oberlandesgericht des Bezirks bewerben. Die Ausbildung hat den Vorteil, dass du in den Beamtenstatus übernommen wirst und dir deshalb keine großen Sorgen um die Jobsuche machen musst.

Typ

Ausbildung

Empfohlener Abschluss

Realschulabschluss

Dauer

2 Jahre

Gehalt pro Lehrjahr

ca. 1.200 € / 1.300 €

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