Das Tätigkeitsfeld in der Mechatronik umfasst Aufgaben und Anforderungen aus der Elektrotechnik, Elektronik, Mechanik, Steuerungs-, Regelungs- und Informationstechnik.
Mechatroniker*innen sind insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau, in der chemischen- und Automobilindustrie tätig, sowie in Molkereibetrieben. Sie installieren und montieren mechatronische Maschinen, Anlagen und Systeme. Beispiele dafür sind programmierbare Werkzeug- und Sondermaschinen (teilweise mit Transporteinrichtungen wie etwa Förderbänder) oder automatisierte Fertigungseinrichtungen wie etwa Dosiereinrichtungen für die Kunststoffherstellung und -verarbeitung (beispielsweise Granulate, Folien und Verpackungen).
Sie planen Arbeitsabläufe und legen benötigte Materialien, Werkzeuge bzw. Mess- und Prüfgeräte fest. In der Fertigung bauen Mechatronikerinnen und Mechatroniker Baugruppen und Geräte zu komplexen Maschinen zusammen. Sie stellen dabei mechanische und elektrische Verbindungen her, beispielsweise für Ver- und Entsorgungseinrichtungen, sowie für Aggregate oder Kühlmittel. Sie wählen Leitungen aus, verlegen und verdrahten diese, bauen elektrische, mechanische, pneumatische sowie hydraulische Komponenten zusammen und installieren bzw. schließen diese in Anlagen an. Sie nehmen Geräte, Maschinen und Anlagen in Betrieb, warten diese und halten sie instand. Sie prüfen die Anlagen und hergestellten Verbindungen auf Funktionsfähigkeit und führen Qualitätskontrollen durch. Dabei achten sie immer auf den Arbeits- und Umweltschutz.
Die reguläre Ausbildung dauert 3½ Jahre und findet im „Dualen System“ statt, d.h. zwei Wochen betriebliche Ausbildung wechseln sich mit einer Woche Berufsschule ab.
Während der ersten 20 Monate findet die Grundausbildung statt. Zu jedem Thema gibt es einen theoretischen und einen praktischen Teil. Dabei werden im Metallbereich Grundkenntnisse der Metallverarbeitung, wie zum Beispiel Anreißen, Körnen, Feilen, Sägen, Bohren, Biegen, Drehen, Fräsen und der Umgang mit Messwerkzeugen vermittelt, aber auch interessante verschiedene praktische Projekte hergestellt, wie z.B. ein Handhabungsgerät. Ein wichtiger Punkt ist das Anfertigen von Arbeitsplänen. Mit diesen Plänen werden die für die Herstellung oder Bearbeitung eines Werkstücks notwendigen Arbeitsschritte in einer bestimmten und sinnvollen Reihenfolge festgelegt. Weiterhin enthalten sie Angaben über Materialien, benötigte Werkzeuge und Berechnungen von z.B. Drehzahlen, Schnittgeschwindigkeiten oder Biegeradien. Im Elektro- / Elektronikbereich werden mehrere Schaltschränke aufgebaut, mit elektrischen und elektronischen Komponenten bestückt und nach zuvor erstellten Plänen verdrahtet. Erweitert wird der Umfang durch verschiedene Praxisprojekte. Vermittelt werden Fertigkeiten und Kenntnisse der Elektronik, Verbindungstechnik, Löten, Verlege- und Leitungsarten mit ihren Einsatzgebieten, Schaltungserstellung und -realisierung. Die Planung, Durchführung und Kontrolle von komplexen Tätigkeiten soll hier erlernt werden. Das beginnt zum Beispiel mit dem Planen von elektrischen Arbeiten, dem Erstellen und Berechnen des Materialbedarfs und anschließender Materialrecherche. Nach der Durchführung und während der Inbetriebnahme von Projektarbeiten wird die elektrische Sicherheit durch Messungen nachgewiesen und protokolliert. Automatisierung ist ein weiteres wichtiges Gebiet. Hier werden Grundlagen der Pneumatik, Elektropneumatik und der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) vermittelt. Verschiedene Lehrgänge, wie zum Beispiel Schweißen (E-Hand, MIG/MAG, WIG), Hartlöten, Erste Hilfe, IT-Technik, Wirtschaft, MS Office und SolidEdge (3D-CAD) runden die Grundausbildung ab.
Nach ca. der Hälfte der gesamten Ausbildungsdauer folgt mit 20 Monaten der zweitgrößte Teil der Ausbildung, der sogenannte Betriebsdurchlauf (BDL), wobei jedes halbe Jahr rotierend der Platz gewechselt wird. Die Betriebsdurchläufe finden überwiegend in unseren Instituten, Werkstätten und Laboren, aber auch in Wirtschaftsunternehmen statt, mit denen wir kooperieren. Hier werden verschiedenste Erfahrungen im Arbeitsalltag der Betriebe und Institute gesammelt.
Während dieser Zeit finden weitere Lehrgänge statt, wie z. B. CNC-Drehen und CNC-Fräsen (Grundlagen und Aufbau), Hydraulik (Grundlagen) und SPS (Aufbau). Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die umfangreiche theoretische und praktische Prüfungsvorbereitung jeweils direkt vor den Prüfungen.
Voraussetzung: Mittlerer Schulabschluss (MSA)
• Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Montieren von Schaltungsrelais, beim Austauschen von Verschleißteilen)
• Technisches Verständnis (z.B. beim Montieren von Anlagen und Maschinen aus mechanischen und elektronischen Teilen)
• Umsicht (z.B. beim Arbeiten an stromführenden Bauteilen)
• Sorgfalt (z.B. beim Analysieren und Beheben von Fehlfunktionen)
Spaß an den Schulfächern:
• Mathematik (z.B. für das Erheben und Auswerten von Messwerten)
• Informatik (z.B. für das Installieren, Konfigurieren und Programmieren informationstechnischer Systeme)
• Werken/Technik (z.B. zum Bearbeiten von Metall und Kunststoff; technisches Zeichnen)
Quelle: BERUFENET (https://berufenet.arbeitsagentur.de)
Berufsschule:
OSZ TIEM
Goldbeckweg 8-14
13599 Berlin
verantwortlicher Ausbilder: Herr Nils Bosse
Tel. +49 30 314-25140
https://www.ab.tu-berlin.de/menue/ausbildungsberufe/mechatronikerin/
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